Zitat Jurybericht:
Die Fassade des Neubaus gliedert sich in Analogie zum Bestand in einen massiven Sockel mit einem Obergeschoss in Elementholzbauweise. Im Ausdruck des Gebäudes wird die eher geschlossene Erscheinung des Bestandes zeitgemäss interpretiert: Eine vorgesetzte, filigrane Schicht aus Holzlamellen in verschiedenen Abständen umhüllt das Obergeschoss und verzahnt sich teilweise mit dem Sockel.
Beschrieb
Das Hauptstallgebäude des Gutshofes hat eine Winkelform und gliedert sich in einen länglichen, vermutlich älteren Gebäudeteil an der Bürgerheimstrasse und einen Anbau in der Flucht der Stirnfassade Richtung Altersheim. Die kleinteilige, winkelförmige Gesamtform ist raumbildend und schafft mit dem benachbarten Kontext eine Folge von drei unterschiedlichen, stimmungsvollen Hofsituationen. Für die räumliche Situation ist die Gesamtform massgebend und sollte erhalten bleiben.
Architektur
Mit einem massiven Sockel aus Einsteinmauerwerk und einem hellen Schlämmputz aussen orientiert sich der Neubau an dörflichen Bauten, wie sie in Grabs zu finden sind. Eine vorgesetzte, filigrane Schicht aus Holzlamellen, rasterartig angeordnet und differenziert in der Ausgestaltung der Lamellendichte umhüllt das Obergeschoss und verzahnt sich partiell mit dem Sockel.
Funktionalität
Das Raumprogramm lässt sich im Ersatzbau in den geforderten Raumgrössen gut organisieren und optimal anordnen. Der Neubau ist zweigeschossig aufgebaut und verfügt im Dachraum über ein zusätzliches Galeriegeschoss. Die zuvor beschriebene Eingangshalle bildet die Mitte des neuen Kindergarten- und Schulgebäudes. Diese erschliesst das Erdgeschoss sowie den Aussenraum und führt über eine einläufige Treppe und einen Lift behindertengerecht in das Ober- und Galeriegeschoss.
Nachhaltigkeit
Grundsätzlich wird eine nachhaltige, bewährte Bauweise mit wenig Verbrauch von grauer Energie angestrebt. Die vorgeschlagene Aussenwandkonstruktion im Ober und Galeriegeschoss aus Holz-Elementen mit den hinterlüfteten Holzlamellen verbraucht wenig graue Energie.
Mit dieser Aussenwandkonstruktion und den Hohlkastendecken steht der Neubau betreffend Nachhaltigkeit konzeptionell auf einer guten Seite.
Mit der Brise-Soleil ergibt sich vor den Schulräumen eine gute Grundbeschattung.
Freiraumgestaltung
Die Entwicklung auf dem Areal Feld schafft, aufgespannt zwischen der westlich verlaufenden Staatstrasse mit dem Schulhaus Feld und der sich gegen Osten öffnenden Landschaft, nebst dem zusätzlichen Schulraumbedarf einen attraktiven Dorfteil mit verschiedensten hofartigen Nutzungen. Ein hohes Potential wird angestrebt mit attraktiven und naturnahen Freiräumen, generationenübergreifenden Wohnanlagen, einer Turnhalle in engem Bezug zum bestehenden Schulhaus Feld.
Projektart
Wettbewerb: 2024, 2.Preis
Auftraggeber
Politische Gemeinde Grabs
Mitarbeit
Roland Wittmann, Sascha Mayer, Timo Kellenberger, Rafael Kalberer, Gian Hufen
Landschaftsarchitektur
parbat Landschaftsarchitektur – Malena Weilenmann, Martin Inauen