Wohnbau­genossenschaft Zielacker Frauenfeld

 

Morgens um Acht beim Kaffee in der Wohnküche…

 

Nachhaltigkeit, Ökologie, Energie:

Wir sind der Meinung, dass sich kostengünstiges Bauen und Nachhaltigkeit nicht ausschliessen müssen. Wir schlagen einen Mittelweg vor, welcher beide Aspekte ausgewogen berücksichtigt – eine Ausgewogenheit zwischen Wirtschaftlichkeit, Ökologie, Energieverbrauch und Klimaverträglichkeit.

Aus wirtschaftlichen Überlegungen sieht unser Vorschlag einen verputzten Massivbau vor. Im Sinne der erwähnten Optimierung, berücksichtigen wir bei der Auswahl der Baustoffe den Energieverbrauch, die Klimaverträglichkeit sowie die Ökologie.

Mauerwerk:               Kalksandstein
Wärmedämmung:    WDVS Steinwolle
Verputz:                     mineralisch
Decken:                     Stahlbeton (Zement CEM III/B o. LC3)
Photovoltaikanlage: Indach-Solarsystem

Die Wärmeerzeugung kann über Erdwärmesonden mit Wärmepumpen in Kombination mit der Photovoltaikanlage erfolgen. Mit einer Regeneration kann im Sommer etwas gekühlt und Wärme in den Boden zurückgegeben werden, was die Effizienz der Anlage steigert.

 

Wohnen:

Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf die Themen Energie, Klimaverträglichkeit und Ökologie, sondern ist viel umfassender und betrifft auch die Architektur. In diesem Sinne sollte Architektur dauerhaft sein. Bei einem Wohnungsbau heisst das, die Wohnungen so zu konzipieren, dass sie den sich ändernden Bedürfnissen der Bewohner Rechnung tragen können.

Wir schlagen aus diesen Überlegungen eine Wohnungstypologie vor, welche jeweils 2 oder 3 nutzungsneutrale Räume beinhaltet, welche sich um eine Wohnküche mit Balkon gruppieren, dem Mittel- und Treffpunkt der Wohnung. Die Wohnküche lässt sich zum Balkon grosszügig öffnen und im Sommer um den Aussenraum erweitern. Die Küche wird sozusagen ein Teil des Aussenraums und umgekehrt. Ein durchgehender Plattenbelag zwischen Wohnküche und Balkon unterstütz diese Idee. Je nach Bewohnerprofil können die nutzungsneutralen Räume unterschiedlich genutzt werden und haben keine spezifische Nutzungsvorgaben. Die Wohnungen sind mehrheitlich über Eck organisiert und allseitig orientiert.

 

Das Haus:

Das neue Wohngebäude übernimmt die vertikale Gliederung der Nachbarbauten. Aufgrund der Hanglage eignet sich das unterste Geschoss nicht zum Wohnen und wird als Sockelgeschoss ausgebildet. Im Gegensatz zu den Nachbarbauten hat das neue Wohnhaus eine behindertengerecht zugängliche Eingangshalle auf dem Niveau des Wellhauserwegs und somit eine erkennbare Adresse an der Strasse.

An die Eingangshalle schliesst rückwärtig eine Garage an, welche in das Gebäudevolumen integriert ist. Die Garage zählt zur Geschossfläche, wird aber im Kanton Thurgau mit einem Zuschlag von 10% zur Geschossflächenziffer belohnt. Aufgrund der guten Erschliessung mit dem ÖV (Bushaltesstelle) genügen 12 Bewohnerparkplätze. Auf Aussenparkplätze, mit Ausnahme des Besucherparkplatzes, wird zu Gunsten einer «grün» gestalteten, autofreien Umgebung verzichtet.

Von der Eingangshalle gelangt man über eine Treppe oder den Lift in das erste Wohngeschoss. Das Wohnhaus verfügt über drei identische Wohngeschosse mit jeweils 5 Wohnungen (3×2.5 Zi-Wohnung, 2×3.5 Zi-Wohnung). Dank der übereinanderliegenden, identischen Wohnungen ist die statische Gebäudestruktur und die haustechnische Erschliessung (Steigzonen) sehr einfach.

Im Dachgeschoss liegen sämtliche Abstellräume, sowie ein Raum für die Haustechnik und ein grosszügiger Trockenraum.

Wettbewerb:

2021, 2. Preis

Mitarbeiter:

Roland Wittmann, Sascha Mayer, Roger Jenzer, Timo Kellenberger, Gian Hufen