Das architektonische Erscheinungsbild der Gesamtanlage ist geprägt vom Spannungsfeld vertikaler Treppen-, Lift- und Installations- „Türme“ aus Sichtbeton und der Stahl/Glasausfachung in additiver Aufreihung.
Beschrieb
Das Berufsbildungszentrum Weinfelden umfasst als baulichen Schwerpunkt einen Schultrakt für die kaufmännische und gewerbliche Berufsschule, ein mit letzterem verbunden Werkstatttrakt, sowie einen Sporttrakt mit Doppelturnhalle und Hallenbad.
Der 4- geschossige Schulbau orientiert sich mit seinem Haupteingang an der direkten Verbindung zum unmittelbar nördlich gelegenen Bahnhof.
Die Schule umfasst mit ihren beiden Armen einen geräumigen, den Klassenzimmern zugeordneter Hofbereich. Diese beiden Arme sind Programm: der Südtrakt weist die Klassenzimmer der kaufmännischen Berufsschule, der Osttrakt jene der gewerblichen Berufsschule auf. Direkt verbunden damit ist der zweigeschossige Werkstatttrakt für die praktische Ausbildung. Seine Lage parallel zur Bahn mindert die Lärmemission auf die nordorientierten Schulräume. Im Gelenk der beiden Arme sind im Erdgeschoss neben der zentralen Treppenhalle die gemeinsamen Räume untergebracht. Auf den Obergeschossen sind kompakt und pragmatisch die Schulräume doppelbündig angeordnet.
Die enge Anbindung des Sporttraktes gelang durch die Aufhebung der Falkenstrasse. Die städtebauliche Ausrichtung dieses Traktes unterstreicht zusammen mit dem Südarm des Schultraktes, die Bedeutung der Fussgängerverbindung des Südquartiers zur Bahnunterführung und zum Dorfzentrum. Die Passage durch das Hallenbad wertet diese Achse zusätzlich auf. Im Schnittpunkt dieser Achse mit der auf Fuss- und Fahrradweg reduzierten Falkenstrasse bildet eine kleine Platzanlage ein geschützter Aufenthaltsort für Schule und Öffentlichkeit.
Das architektonische Erscheinungsbild der Gesamtanlage ist geprägt vom Spannungsfeld vertikaler Treppen-, Lift- und Installations- „Türme“ aus Sichtbeton und der Stahl/Glasausfachung in additiver Aufreihung. Die unterschiedlichen Rot – Braun Töne der Fassade finden die konsequente Fortsetzung im Inneren durch die Verwendung von zeittypischen, warmen Farbtönen: Sichtbackstein für Wandausfachung, Föhrenholz für abgehängte Decken, eingefärbter Waschbeton für den öffentlichen Bereich.
Projektart
Wettbewerb: 1973,1.Preis
Projekt + Ausführung
Schul- und Werkstatttrakt 1975 – 1978, Sporttrakt 1980 – 1982
Auftraggeber
Schulgemeinde Weinfelden
Mitarbeit
Dieter Eigenmann, Edwin Kunz
Künstler
Peter Hächler + Charles Moser, Moik Schiele, Natale Tomaselli, Peter Hotz