Zitat Jurybericht:
Das Projekt stellt insgesamt einen wertvollen Beitrag für die gestellte Aufgabe dar. Es verfolgt mit seiner grossvolumigen Typologie einen städtebaulichen Ansatz, der aufgrund der verdichteten Bauweise aus ökonomischer Sicht positiv zu werten ist.
Beschrieb
Städtebauliche Idee
Im östlichen Teil des heutigen Zentrums von Berg sind augenfällig viele längsgerichtet Bauten zu finden, welche mit Ihren Giebelfassaden bzw. Schmalseiten an die Hauptrasse stossen und parallel zu den angrenzenden Nebenstrassen stehen. Dieses Thema wird mit dem neuen Dorfzentrum weitergeführt.
Sieben längsgerichtete Bauten, in versetzten Zeilen angeordnet, entwickeln sich von der Hauptstrasse westwärts in die Tiefe. Die Bebauungszeilen liegen parallel zur Leberenstrasse und spannen in ihrer Mitte einen wohl proportionierten, länglichen Dorfplatz auf. Dieser liegt, gut vor Verkehrslärm geschützt, rückwärtig zur Hauptstrasse, im Zentrum des neuen Dorfteils.
Das Rückgrat des neuen Dorfzentrums bildet ein gassenartiger Raum, welcher in Form einer Passage von der Hauptrasse zum neuen Dorfplatz führt. Über die Passage ist die neue Mitte mit dem bestehenden Berger Zentrum direkt und einladend verbunden.
Projekt
Landi und Volg
Die beiden Nutzungen bilden den Auftakt an der Hauptstrasse. Sie sind in zwei separaten Bauten angeordnet, mit jeweils eigenen Anlieferungen. Durch die Aufsplittung in zwei Bauten entstehen zwei massstabsgerechte und längsgerichtete Bauten mit einer Gebäudelänge von jeweils 50m.
Über die Passage, welche auch für den Aussenverkauf bespielt werden kann, sind Landi und Volg miteinander vernetzt. So entsteht zwischen den beiden Ladenfronten eine dichte und attraktive Einkaufssituation, abseits vom Strassenlärm. Der kleine Vorplatz an der Hauptstrasse dient der Adressbildung und markiert gleichzeitig den Zugang in das Dorfzentrum.
Gemeindehaus
Die Gemeindeverwaltung wird in den neuen Dorfteil verlegt. Dies hat den Vorteil, dass der bestehende Verwaltungsbau bis zum Umzug ohne Störungen weiterbetrieben werden kann. Der historische Teil des heutigen Gemeindehauses wird von seinem Anbau befreit und wieder als Solitärbau und Orientierungspunkt an der Kreuzung Obere Kirchstrasse / Hauptstrasse erlebbar gemacht.
Wird die neue Gemeindeverwaltung in der 1. Etappe realisiert, so findet diese, zusammen mit dem Volg, im südlichen Teil der Doppelzeile ihren Platz. Die neue Gemeindeverwaltung hat dann seine Adresse am Ende der Passage und orientiert sich auf die neue Mitte.
Wohnungsangebot
Alle Wohnungen sind optimal ausgerichtet: mit Blick auf den Säntis und sehr guter Besonnung. Es wird ein vielfältiges Wohnungsangebot vorgeschlagen für die unterschiedlichsten Wohnformen (Generationenwohnen). Der geforderte Wohnungsmix ist eingehalten.
1. Etappe
Die Wohnungen über den Läden und der Verwaltung sind über einen grosszügigen Laubengang erschlossen. Der Laubengang ist durch Lichthöfe gegliedert, die mit Kletterhilfen und Rankpflanzen ausgestattet sind.
Die Wohnungen orientieren sich beidseitig: Der Wohnraum und die Mehrheit der Zimmer sind auf den privaten Aussenraum orientiert, der Eingang und jeweils ein Zimmer pro Hof in Richtung Laube.
2. Etappe
Die Wohnungen profitieren jeweils von ihrer spezifischen Lage. Im Erdgeschoss werden Gartenwohnungen angeboten. In den Attikageschossen verfügen die Wohnungen über grosse Dachterrassen. Die mittig gelegenen Wohnungen sind mit grosszugig bemessenen Aussenräumen versehen. Ergänzt wird das Wohnungsangebot durch drei Reihenhäuser, welche zur Diversifizierung der Nutzerschaft beitragen.
Projektart
Wettbewerb:2022, 2.Preis
Auftraggeber
Gemeinde Berg, BEWOGE Genossenschaft
Mitarbeit
Sascha Mayer, Roland Wittmann, Timo Kellenberger, Manuel Rietmann, Rafael Kalberer, Gian Hufen
Landschaftsarchitektur
Brogle Rüeger Landschaftsarchitekten BSLA, Michael Brogle
Bauingenieur
SJB Kempter Fitze AG, Christoph Meier