Stadtwohnungen und Stadthäuser im Algisser Frauenfeld

Der „Algisser“ ist ein grosses, ehemaliges Bauerngut in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum vom Frauenfeld. Der unkontrollierte Verkauf erschlossener Randparzellen zwang 1980 zu einem Arealüberbauungsplan, der die Erschliessung, das Bebauungskonzept, das Fusswegnetz sowie Frei- und Grünräume festlegte. Der südliche und der östliche Arealteil sind in den letzten Jahren sukzessive überbaut worden, während der im Arealüberbauungsplan nördlich des Bauernhofs für die Pferdehaltung vorgesehene Bereich unüberbaut blieb. Nachdem auch diese Nutzung aus wirtschaftlichen Überlegungen ausgelagert werden musste, wurde für diesen Arealteil ein Gesamtkonzept erarbeitet. Erschliessung, Topografie und bestehende Bebauung an der Speicherstrasse bestimmen zusammen mit der nahe liegenden Ost-West-Orientierung und der schönen Aussichtslage das einfache Bebauungskonzept. Die kubisch gehaltenen Gebäude sind in höhenversetzten Zeilen auf der Nord-Süd-Achse angeordnet.

 

Die alleinige Erschliessung für Fahrverkehr ab der Speicherstrasse bestimmt die Lage des Parkhauses und damit auch der direkt darüberliegenden, mit Liften erschlossenen Eigentumswohnungen.

 

Die ebenerdige Zufahrt nutzt die nach Nordwesten abfallende Hanglage zum Höhenausgleich in der Nord-Süd Richtung und bestimmt so wesentlich das architektonisch-kubische Erscheinungsbild der einzelnen Zeilen: gegen Norden das kräftige Volumen der dreigeschossigen Kopfbauten, die sowohl vom Volumen wie von den Abständen her den Rhythmus der Villenbauten an der Speicherstrasse nachzeichnen, an den Längsseiten der Zeilen eine ruhige Horizontalität, an deren Verlauf die differenzierte Topografie spannungsvoll ablesbar wird.

 

Die Fussgängererschliessung erfolgt ostseits über einen schmalen Gassenraum und halb öffentliche Höfe, während auf der Westseite sichtgeschützte Terrassen und Gartenhöfe private Aussenräume garantieren, die gegen Westen mit einer Pergola abgeschlossen werden.

 

Das nahtlose Herauswachsen der Kuben aus der bewegten Topografie wird durch die Verwendung von Sichtbeton ermöglicht. Dieser sowie naturfarbene Holzfenster prägen die Bauten in gleicher Weise wie die vorgelagerten, teilweise ausgebauten Balkonschichten, welche die innenräumliche Vielfalt der individuell ausgestalteten Wohnbereiche wiederspiegeln.

 

Baulicher Schwerpunkt der gesamten Überbauung bleiben die Wohnbauten des Algisser-Hofes mit den mächtigen Volumen des Ökonomiegebäudes. Durch die Anlage von Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss und den befestigten Spielplatz als Erweiterung des bestehenden Spielfeldes im Süden, wird dieser Ort auch zum gesellschaftlichen Mittelpunkt.

Ausführung:

1999 – 2008 (in Etappen)

Auftraggeber:

Bauherrengemeinschaft/Stutz AG Hatswil

Mitarbeiter:

Pierre Sutter, Peter Zürcher